Detail
Alexander, warum braucht es ein Forum Alterspolitik?
Alexander, wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Die Idee, die Alterspolitik in den Kantonen zugänglicher zu machen und den Austausch zu fördern, stand für uns schon länger im Raum. Die drei Organisationen, Gerontologie CH, Pro Senectute und Curaviva haben deshalb beschlossen, in den Lead zu gehen und diese Thematik gemeinsam anzugehen. Wir sind überzeugt, mit dieser Plattform einen Mehrwert zu schaffen, denn es gibt in den Kantonen und in verschiedenen Gemeinden viele gute Initiativen, die auch für andere Akteure spannend sind oder gar Anlass sein könnten, ihre Alterspolitik weiterzuentwickeln. Unser Ziel ist es, Übersicht und somit Transparenz zu schaffen. Ganz im Sinne von: Über Gutes sprechen und Erfolgsbeispiele multiplizieren.
Was ist der Mehrwert davon und von dieser Plattform?
Wir glauben, dass das Forum Alterspolitik eine wertvolle Ressource und ein wichtiger Katalysator für den Fortschritt in der Alterspolitik sein wird. Bisher fehlte eine gute Übersicht zur kantonalen Alterspolitik. Vielfach waren die verfügbaren Informationen sehr rudimentär. Also zum Beispiel ob strategische Grundlagen existieren oder nicht. Es wird dann schon schwieriger, wenn man wissen möchte, ob es sich dabei um ein Gesetz, Leitbild oder Konzept handelt. Weil es sich bei der Alterspolitik um ein Querschnittsthema handelt, das kantonal unterschiedlich institutionell eingebettet ist, sind weiterführende Informationen zudem sehr verstreut und entsprechend schwer zugänglich. Ausserdem sind die Verständnisse über die Aufgabenfelder von Alterspolitik unterschiedlich: Wie wird den demografiebedingten Herausforderungen zugunsten eines würdevollen Lebens im Alter Rechnung getragen? Welche Dimensionen – vom Wohnen über die Existenzsicherung, die Gesundheit und die Betreuung zu Hause bis zur Beschäftigung und gesellschaftlichen Partizipation im Alter – werden erfasst? Welche Handlungsfelder werden abgeleitet? Haben die Zielsetzungen verbindlichen Charakter? Die Plattform trägt diese Informationen zusammen und verschafft so einen einfachen Zugang zu alterspolitischen Themen – für interessierte Laien, Behörden, Politikerinnen und Politiker oder auch die Forschung. Spannend ist zudem, dass die Plattform schnell auf neue Entwicklungen angepasst und aktualisiert werden kann.
Worin siehst du das Potenzial?
Alterspolitik wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen, da mit dem demografischen Wandel der politische und gesellschaftliche Handlungsbedarf zunehmen wird. Entsprechend ist bereits jetzt eine Dynamik zu erkennen. Mit der Plattform soll der Austausch und die Diskussion zwischen den Akteuren weiter gefördert werden, damit daraus neue Ideen entstehen können. Auch weitere Forschungsarbeiten sollen angeregt werden. Denn im Vergleich zu anderen Politikfeldern wie der Wirtschafts-, Umwelt- oder Landwirtschaftspolitik gibt es in der Alterspolitik noch wenig Forschung. Ziel ist es, dass mit den Erkenntnissen der Plattform alterns- und altersrelevante gesellschaftliche und politische Entwicklungen sichtbar, aber auch aktiv und vorausschauend mitgestaltet und koordiniert werden können – ganz im Sinne und gemäss der Vision von Pro Senectute.