Detail
Gesundheitsförderung mit und für ältere Menschen
Die Berichte zur Gesundheitsförderung zeigen kompakt und übersichtlich auf, warum ein Engagement so wichtig ist. Sie sind unterteilt in die drei Zielgruppen Kinder, Jugendliche und ältere Menschen.
Aus dem Bericht für ältere Menschen haben wir ein paar Fakten ausgewählt und zeigen nachfolgend mögliche Massnahme auf, die Gemeinden treffen können. Zuerst zu den Fakten:
- Das Risiko für das Auftreten bzw. Fortschreiten einer Hilfsbedürftigkeit im Alltag kann dank regelmässiger Bewegung um bis zu 50% reduziert werden.
- Regelmässige Bewegung reduziert das Risiko, an Demenz zu erkranken, um über 10% bzw. verzögert das Auftreten demenzieller Erkrankungen um zwei bis drei Jahre. Selbst bei Personen, die bereits an einer Demenz leiden, wirkt sich regelmässige Bewegung positiv auf die kognitiven Funktionen aus.
- In der Schweizerischen Gesundheitsbefragung verwiesen als wesentliche Hindernisse für eine gesunde Ernährung je rund ein Viertel der 65- bis 74-jährigen Menschen auf Gewohnheiten und Zwänge des Alltags (25%) und auf den hohen Zeitaufwand für Einkaufen und Zubereitung (23%)
- Eine Mangelernährung spielt zudem eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Gebrechlichkeit, die mit einem höheren Risiko für Stürze, Einschränkungen im Alltag und dem Eintritt ins Pflegeheim einhergeht.
- Die psychische Gesundheit lässt sich auch im Alter nachweislich fördern. Auf Gemeindeebene können Gruppeninterventionen – beispielsweise zur Selbstreflexion und Stressbewältigung – die psychische Gesundheit älterer Menschen nachweislich erhalten und verbessern.
- Auch psychische Erkrankungen lassen sich im Alter wirksam vermindern: Depressionen und Angststörungen können beispielsweise durch die Förderung eines gesunden und körperlich aktiven Lebensstils und durch Entspannungstrainings nachweislich positiv beeinflusst werden. Schliesslich können sich auch einsame ältere Menschen durch entsprechende Interventionen von Einsamkeit «erholen» und ihr soziales Netzwerk wieder tragfähig machen.
Die Fakten zeigen, dass Gesundheitsförderung durchaus eine Wirkung zeigt. Darum nun zu den Massnahmen, die Gemeinden aus Sicht von GERONTOLGIE CH treffen können, um auf diese Erkenntnisse zu reagieren:
- Angebotsübersicht schaffen (z.B. Flyer); überprüfen, ob Angebote in allen Themen vorhanden sind; Gruppen/Organisationen unterstützen, eigene Angebote umzusetzen
- Sicherstellen von Einkaufsmöglichkeiten, Mittagstischen sowie Mahlzeitendiensten
- Koordinations- und Anlaufstellen schaffen, aufsuchende Beratung prüfen
- Partizipationsmöglichkeiten bieten, um die Bedürfnisse abzuholen und ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen
Die Berichte präsentieren aber noch weitere konkrete Ansätze, die sich bewährt haben. Sie finden sie hier zum Download.
Konkrete Beispiele für bewährte Praxisprojekte finden Sie in der Orientierungsliste 2022 der kantonalen Aktionsprogramme (KAP).